Temperierung

Unter Temperierung versteht man ein spezielles Wandheizsystem, bei dem Heizungsrohre in den Außenwänden und teilweise auch Innenwänden verlegt werden. Dieses spezielle Wandheizsystem bietet den Vorteil, die bauphysikalischen, raumklimatischen sowie physiologischen Bedingungen in einem Gebäude zu optimieren. Einsatzgebiete des Bauteiltemperiersystems sind vorrangig Gebäude, wie Museen, Kirchen, Schlösser, Festungsanlagen oder auch Wohnhäuser mit historischer Bausubstanz.

 

Temperierung - Beispiel einer Rohrführung

In zunehmendem Maße kommen Bauteiltemperiersysteme aufgrund der vielfältigen Vorteile aber auch in Neubauten zum Einsatz. Das Verfahren wurde vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, Herr Großeschmidt) erarbeitet. Seit einigen Jahren wird das Bauteiltemperiersystem von uns in Verbindung mit der Landesstelle für nichtstaatliche Museen weiterentwickelt und verfeinert. Vor allem im Bereich Museum hat sich eine Temperierung zur Raumklimastabilisierung als einfaches Mittel bewährt.

Im Bereich Kirchen ist die Temperierung ebenfalls ein beliebtes Mittel das Raumklima zu verbessern und eine moderate Beheizung mit einer geringen Änderungsgeschwindigkeit bei der Raumtemperatur zu ermöglichen.

Grundprinzip und Hauptvorteile

Durch die intelligente Verlegung eines Rohrsystems aus handelsüblichem Kupferrohr entlang der Wärmeverlustbereiche (Außenwände, erdberührte Bauteile...) wird eine nahezu lückenlose Temperierung der Gebäudehülle erzielt. Das bringt folgende Vorteile:

  • Einzigartiges Raumklima durch hohen Strahlungswärmeanteil aufgrund höherer Wandoberflächentemperaturen.
  • Sicherer Kondensatschutz vor allem im Wandsockel und an Problemstellen (Ecken..).
  • Schutz vor aufsteigender Feuchte im Altbau, was andere bauliche Maßnahmen im Regelfall überflüssig macht.
  • Geringere Lüftungswärmeverluste durch niedrigere Lufttemperaturen im Raum bei gleicher Behaglichkeit.
  • Bauteilaustrocknung führt zu einer wärmetechnischen Optimierung von Altbauteilen durch Bauteilaustrocknung

 

In folgenden Objekttypen wurden von uns bereits Temperieranlagen projektiert:

  • Verschiedene Museen
  • Freilichtmuseen und „in situ“ - Exponate
  • Kirchen
  • Schlösser
  • Burgen und Festungen
  • Historische Wohnhäuser
  • Wohnhaus – Neubauten
  • Kellertrockenlegung

 

Kosten und Einsparpotentiale

Die Material- und Montagekosten für ein Temperiersystem sind aufgrund der Verwendung von bewährten, handelsüblichen Produkten aus der Heizungstechnik in der Regel geringer als bei der Verwendung herkömmlicher Systeme (Heizkörper/ Fußbodenheizung). Das Einsparpotential beträgt etwa 20 – 50 % gegenüber dem Einsatz konventioneller Techniken. Setzt man die Einsparungen bei den ohne Temperiersystem notwendigen baulichen Maßnahmen (Feuchtigkeitssperre...) mit an, ist das Einsparpotential noch erheblich größer.

Durch die reine Strahlungswärme ohne Konvektion können im Regelfall auch geringere Betriebskosten erreicht werden, die jedoch nicht quantifizierbar und sehr stark gebäudeabhängig (Wandstärken etc.) sind.

Die Temperierung ist jedoch kein Ersatz für ein Dämmsystem an den Verlustflächen!

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